50-JÄHRIGES MATURA JUBILÄUM LBA 1954

50-JÄHRIGES MATURA JUBILÄUM

Geboren vor rund 70, für reif erklärt vor 50 und in „Maria Regina“ gemeinsam Maturajubiläum gefeiert vor 25 Jahren: LBA Maturajahrgang 1954, Klassenvorstand: Sr. Bernarda Maria, Wahlspruch: „Dem Kinde dienen“. Noch sind von den 28 Absolventinnen von damals 25 am Leben, auch eine Lehrkraft, unsere verehrte Frau Prof. Mourek, erfreut uns immer wieder durch ihre Anwesenheit bei unseren Klassentreffen. Geprüft wird nur noch selten und wenn, dann so diskret, dass wir es nicht merken. Noten sind längst abgeschafft. Wie allgemein üblich, waren auch bei uns in der ersten Zeit nach der Matura die Intervalle zwischen den Klassentreffen relativ groß und unregelmäßig. Später hat sich das geändert. Jetzt treffen wir einander alljährlich, manchmal sogar zweimal im Jahr -in einem Wiener Kaffeehaus, bei einer unserer Kolleginnen oder zu einem gemeinsamen Ausflug. Auch kleine Reisen im In- und Ausland mit Theater - und Opernbesuchen wurden bereits unternommen. Dabei schwankt natürlich die Zahl der Teilnehmer, denn nicht immer sind Wollen und Können unter einen Hut zu bringen. So waren wir im April 2004, bei unserer Fahrt nach Budapest nur zwölf, zwei unerschrockene Ehemänner nicht mitgerechnet. Und obwohl es sich dabei um eine besonders gelungene Unternehmung gehandelt hat, schien uns die Anzahl der Teilnehmer für das „Fünfzigjährige“ doch etwas zu gering, um so mehr, als wir wussten, dass auch die Verhinderten gerne dabei gewesen wären. Deshalb wurde auf der Rückfahrt von Budapest im Autobus ein Treffen in „Maria Regina“ geplant. Mit Hilfe von Sr. Cornelia und Frau Prof. Hetmanek konnten wir dieses Vorhaben am 9. Oktober 2004 in die Tat umsetzen. Das war dann ein überwältigender Erfolg. Zweiundzwanzig „Jubilarinnen“ fanden sich am „Tatort“ ein. Zu unserer besonderen Freude konnten wir auch Frau Prof. Mourek wieder in unserer Mitte begrüßen. Und so verlief das Jubiläumstreffen im Einzelnen: Obwohl es am Vormittag noch in Strömen geregnet hatte, konnten wir den Besuch am Döblinger Friedhof an den Gräbern unserer ehemaligen Lehrkräfte trockenen Fußes absolvieren. Die nächste Station war die Schule, wo uns Sr. Cornelia und Frau Prof. Hetmanek begrüßten. Letztere hatte eine „urcoole“ Jause mit köstlichen Brötchen und ausgezeichneten Mehlspeisen vorbereitet. Da es aber schon wieder nach Regen aussah, wollten wir noch schnell ein Gruppenfoto machen, und zwar an der gleichen Stelle, wo unser Maturafoto aufgenommen worden war: im Garten vor der Statue des Heiligen Josef. Der Platz war rasch gefunden, nicht aber der Nährvater. Nur der leere Steinsockel war noch vorhanden. Es scheint, als ob auch an Figuren aus Stein fünfzig Jahre nicht spurlos vorüber gingen. Vielleicht hat man ihn auch nur woanders aufgestellt. Der in unmittelbarer Nähe befindliche Schutzengel hat die Rolle des Heiligen Josef übernommen und krönt jetzt unser Bild. Nach dem Fototermin eilten wir durch den Garten und das Wäldchen zurück ins Schulgebäude, wo wir gleich wieder in Erinnerungen schwelgten. Ein Blick in den „Asphalthof“ und schon wurde die Völkerballhymne angestimmt. Sr. Hedwig, unsere ehemalige Musiklehrerin, hatte sie für ihre „völkerballsüchtigen“ Schülerinnen verfasst. Auch die in diesem Hof stattgefundenen Eislauferlebnisse waren einigen noch in bester Erinnerung. Bei der anschließenden Jause im ehemaligen Medienraum von Sr. Hildegundis erreichten die Stimmung und der entsprechende Geräuschpegel den Höhepunkt. Ob wir es mit einer Schulklasse von heute aufnehmen könnten? Ich glaube schon. Und wie meist bei solchen Zusammenkünften wurde auch diesmal wieder die Zeit zu kurz. Schließlich wollten wir auch die von Herrn Prof. Flasch zelebrierte Samstag- Abend-Messe mitfeiern, auch das ein Gemeinschaftserlebnis mit hohem Erinnerungswert und eine Gelegenheit unserer verstorbenen Lehrkräfte und Mitschülerinnen zu gedenken. Anschließend wanderten wir noch gemeinsam zum Heurigen Hengl-Haselbrunner und setzten die Gespräche über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fort. Am wichtigsten war zuletzt die Zukunft vor allem in Zusammenhang mit unserem nächsten Klassentreffen. Zeit und Ort sind zwar noch nicht fix, aber vielleicht gibt es wieder ein Treffen im Sommer in Reichenau und sicher ein gemütliches Beisammensein im Spätherbst in einem Wiener Kaffeehaus. Ob wir noch einmal so zahlreich in „Maria Regina“ zusammenkommen werden, ist fraglich. So Gott will und „Maria Regina“ uns wieder so freundlich aufnimmt, könnten wir ja unser 55-jähriges Maturajubiläum dort feiern. Schön wäre es! Darüber sind wir uns alle einig.

 

Dr. Erika Maletschek, geb. Schury, LBA 1954